Zustand nach Hirntumor
In der ergotherapeutischen Behandlung von Hirntumor in unserer Praxis kommen u.U. folgende Methoden bzw. Konzepte zum Einsatz:
- Behandlung nach Bobath
- Behandlung nach Perfetti
- PNF
- Spiraldynamik
- Hirnleistungstraining
- Alltagsorientiertes Training
Mögliche Inhalte der ergotherapeutischen Behandlung von Hirntumor sind dabei:
Ebenen der Körperfunktionen:
- Hemmung und Abbau pathologischer Haltungs- und Bewegungsmuster mit dem Ziel „normale“ Bewegungen möglich zu machen
- Koordination, Umsetzung und Integration von Sinneseindrücken (Fühlen – Hören – Sehen – Schmecken – Riechen) mit dem Ziel einer größtmöglichen, gezielten Reizaufnahme und -verarbeitung
- Verbesserung der zentral gestörten Grob- und Feinmotorik
- Stabilisierung der sensomotorischen und perzeptiven Funktionen einschließlich der Gleichgewichtsreaktionen
- Verbesserung der kognitiven und neuropsychologischen Defizite wie räumliche/ zeitliche/ situative Orientierung, Aufmerksamkeit, Konzentration, Merkfähigkeit
Ebenen der Aktivitäten:
- Erlernen von Ersatzfunktionen
- Training von Gedächtnisfunktionen wie beispielsweise dem Nachvollziehen von Teilschritten einer Handlung oder dem Erfassen von Räumen, Zeit und Personen
- Training der sozial-interaktiven Fähigkeiten u.a. in den Bereichen der gefühlsmäßigen Selbststeuerung und der Kommunikationsfähigkeit, um Gesprächen mit anderen Menschen folgen und sich daran beteiligen zu können
- Training feinmotorischer Fertigkeiten, um Alltagsaktivitäten weiter selbstständig bewältigen zu können (z.B. Knöpfe schließen; Tuben auf- und zudrehen; Haare kämmen; Schnürsenken binden; Lampenauswringen; Flaschen/ Gläser öffnen; Gemüse schälen)
- Training von Alltagsaktivitäten im Hinblick auf die persönliche, häusliche und berufliche Selbstständigkeit (z.B. einkaufen; Fahrrad fahren; Umgang mit Geld; Zurechtfinden in der persönlichen Umgebung)
Ebenen der begleitenden Umweltebene:
- Beratung in Bezug auf geeignete Hilfsmittel und Änderungen im häuslichen und beruflichen Umfeld, ggf. Herstellung und Anpassung von Hilfsmitteln
- Angehörigenberatung in Bezug auf Anpassungsbesonderheiten und Veränderungen der Umweltstrukturen
- Interdisziplinäre Zusammenarbeit mit weiteren Helfersystemen (Pflegedienst, Pflegeheim u.ä.)
Die Berücksichtigung dieser drei Ebenen ist angelehnt an das aktuelle Modell der WHO zur Entstehung von Gesundheit und ist im Rahmen der ICF (International Classification of Functioning) entsprechend festgeschrieben.